Akute Bronchitis – wenn der Husten lange bleibt
Bei einer akuten Bronchitis sind die Schleimhäute in den Bronchien entzündet. Dies wird meist durch Erkältungsviren ausgelöst und tritt daher häufig zusammen mit einer Erkältung auf. Eine akute Bronchitis kann aber auch durch Bakterien oder Pilze ausgelöst werden. Hauptsymptom ist ein unangenehmer und hartnäckiger Husten. In der Regel klingt die Erkrankung von selbst wieder ab und es kommt eher selten zu Komplikationen.Eine akute Bronchitis gehört zu den häufigsten Atemwegserkrankungen. Vor allem in den Wintermonaten ist sie weit verbreitet. Auf 100.000 Einwohner kommen pro Woche 80 Patienten. In den Wintermonaten sind es doppelt so viele. Aus einer akuten Bronchitis kann sich eine chronische Bronchitis entwickeln. Von dieser sprechen Ärzte, wenn Husten und Auswurf länger als drei Monate am Stück in zwei aufeinanderfolgenden Jahren auftreten.
Die häufigsten Symptome bei akuter Bronchitis
Erstes Anzeichen einer akuten Bronchitis ist meist ein trockener Hustenreiz. Husten ist das typische Symptom einer akuten Bronchitis. Es kann zudem zu Schmerzen im hinteren Brustbein kommen. Im weiteren Verlauf bilden die Bronchien ein Sekret und es kommt zu Husten mit zähflüssigem Schleim. Dann spricht man von „produktivem Husten“. Die Farbe des Auswurfs kann sich von weißlich zu grün-gelblich verändern. Häufig tritt der Husten nachts auf und stört den Schlaf der Betroffenen. Oftmals geht eine akute Bronchitis mit einer Erkältung einher. Daher können bei einer akuten Bronchitis Symptome einer Erkältung auftreten, wie:
- erhöhte Temperatur oder Fieber
- Schnupfen
- Halsschmerzen und Heiserkeit
- Schluckbeschwerden
- Abgeschlagenheit
Ursachen einer akuten Bronchitis: Vireninfektion
In den meisten Fällen ist eine Virusinfektion die Ursache einer akuten Bronchitis. Auslöser können verschiedene Viren sein, die Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Grippe oder eine Nasennebenhöhlenentzündung verursachen können. Bei Erwachsenen sind dies meist Influenzaviren, Parainfluenzaviren, Rhinoviren oder Adenoviren. Bei Kindern zählen das Respiratory Syncytial Virus (RS), Adenoviren, Coxsackieviren oder Echoviren zu den Verursachern.
Bakterien und andere Ursachen einer akuten Bronchitis
Bakterien sind eher selten Auslöser einer akuten Bronchitis. Eine Bronchitis, die primär durch Bakterien verursacht wird, tritt meist nur bei Patienten mit schwacher Abwehr oder Vorschädigung der Lunge durch Zigarettenrauch oder Schadstoffen in der Luft auf. Bei Erwachsenem gehören Streptokokken, Haemophilus influenzae oder Moraxella catharrhalis zu den auslösenden Keimen. Bei Kindern sind dies größtenteils Haemophilus influenzae, Mykoplasmen oder Chlamydien. In fünf bis zehn Prozent der Fälle folgt auf eine virale Bronchitis eine Sekundärinfektion mit Bakterien. Dann spricht man von einer bakteriellen Superinfektion.
Eingeatmete Schadstoffe, in denen Brandqualm enthalten ist oder denen man bei der Arbeit ausgesetzt ist, können ebenfalls eine akute Bronchitis verursachen. In Ausnahmefällen sind Pilze die Ursache einer akuten Bronchitis. In erster Linie sind davon Menschen mit einem schwachen Immunsystem, zum Beispiel Patienten mit Blutkrebs oder AIDS betroffen. Eine akute Bronchitis kann zudem in Zusammenhang mit Krankheiten wie Windpocken, Keuchhusten oder Masern auftreten.
Diagnose einer akuten Bronchitis
Gehen Sie mit Symptomen einer akuten Bronchitis zum Arzt, wird dieser Ihnen Fragen zu Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und den akuten Beschwerden stellen. In einer anschließenden körperlichen Untersuchung wird er Ihre Lymphknoten abtasten, in Rachen und Ohren schauen und die Nasennebenhöhlen abklopfen. Mit dem Stethoskop kann er Lunge und Herz abhören. Das Abklopfen der Bronchien und des Lungenareals lässt Atemgeräusche, die durch Schleim in den Bronchien verursacht werden, erkennen. In manchen Fällen werden Fieber, Puls und Blutdruck gemessen. Wenn nichts auf andere Erkrankung hinweist und wenn durch das Gespräch und die Untersuchung die typischen Symptome bestätigt werden, steht die Diagnose akute Bronchitis fest. Um eine von Bakterien ausgelöste Infektion festzustellen, kann abgehustetes Sekret im Labor untersucht werden oder der Erreger durch eine Blutprobe identifiziert werden.
In vielen Fällen ist ein Besuch beim Arzt allerdings gar nicht nötig. Wenn Sie allerdings ein geschwächtes Immunsystem haben oder an einer chronischen Erkrankung von Herz oder Lunge leiden, sollten sie bereits bei leichten Beschwerden zum Arzt gehen.
Verlauf einer akuten Bronchitis
Eine akute Bronchitis ist ansteckend. So können Sie sich durch eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion infizieren. Beim Abhusten, Niesen oder Sprechen des Erkrankten gelangen Tröpfchen mit Krankheitserregern in die Luft, die Sie einatmen und so erkranken können. Bei einer Schmierinfektion werden die Krankheitserreger über die Hände weitergegeben oder gelange von der Hand in den Mund. Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit zwischen Infektion mit dem Erreger und dem ersten Auftreten der Symptome, ist unterschiedlich und abhängig vom jeweiligen Erreger. Bei den verbreiteten Erkältungsviren liegt sie meist zwischen einem und sechs Tagen.
Zu einer schweren Bronchitis kommt es selten. In der Regel klingt eine akute Bronchitis von selbst wieder ab. Während Erkältungssymptome schon nach einigen Tagen abklingen, kann der Husten bei einer akuten Bronchitis mehrere Wochen anhalten. In der Regel sind Patienten nach einer bis ungefähr zwei Wochen wieder gesund.
Folgen einer akuten Bronchitis
Folgen einer akuten Bronchitis kommen selten vor. In manchen Fällen kann sich aus einer Bronchitis eine Lungenentzündung entwickeln. Zudem können sich Bakterien im geschädigten Gewebe der bereits angegriffenen und geschwächten Bronchien besonders gut vermehren. So können die durch Viren geschwächten Bronchien durch weitere Bakterien infiziert werden und es kann zu Sekundär- und Subinfektionen kommen. Folgeschäden treten vor allem dann auf, wenn Ihre Lunge vorgeschädigt ist. Ältere Menschen und Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder mit chronischen Vorerkrankungen an Herz oder Lunge können von Folgekrankheiten betroffen sein. COPD oder Asthma bronchiale können durch den Infekt verschlechtert werden, sodass sogar ein Krankenhausaufenthalt nötig sein kann. Wenn Sie Risikopatient sind, sollten Sie eine Bronchitis auf keinen Fall „verschleppen“, sondern frühzeitig einen Arzt aufsuchen.
Als Folge einer starken Bronchitis können Sie ein überempfindliches Bronchialsystem entwickeln. Dies äußert sich durch Reizhusten und einer Überempfindlichkeit gegenüber unspezifischen inhalativen Reizen wie Abgasen oder Zigarettenrauch. Ist der Husten nach sechs bis acht Wochen noch nicht abgeklungen, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Hält der Husten mit Auswurf mehrere Monate an, kann es sich um eine chronische Bronchitis handeln. Diese wird oft durch Rauchen verursacht und kann zu COPD führen.
Behandlung von akuter Bronchitis
Eine spezielle Therapie bei akuter Bronchitis gibt es nicht. In der Regel heilt eine akute Bronchitis ohne Behandlung von selbst. Wenn Sie sich krank und schlapp fühlen, sollten Sie sich am besten ein paar Tage schonen. Konkret heißt dies, dass Sie auf Sport und körperlich anstrengende Arbeiten verzichten. Auch Rauchen sollten Sie in dieser Zeit nicht. Bei Fieber sollten Sie im Bett bleiben. Zudem können Wadenwickel helfen, die Temperatur zu senken. Heißer Tee oder Brühe wirken ebenso wie Inhalieren wohltuend. Dazu können Sie mehrmals am Tag mit einer 0,9-prozentigen Kochsalzlösung inhalieren. Die Inhalation sogenannter Bronchodilatatoren öffnet die Atemwege und kann Keuchatmung reduzieren. Oftmals wird geraten, viel zu trinken. Ob dies hilft, ist wissenschaftlich nicht ausreichend untersucht.
Ihr Arzt kann Ihnen eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen, damit Sie sich zu Hause auskurieren können. Ein Rezept für Medikamente wird in der Regel nicht ausgestellt. Paracetamol und Ibuprofen können helfen, Erkältungsbeschwerden zu lindern und Fieber zu senken.
Akute Bronchitis – das hilft gegen den Husten
Um den Hustenreiz zu lindern, können Sie Honig, pflanzliche Mittel oder andere Hustenmittel einnehmen. Dabei wird zwischen hustenstillenden Mitteln und schleimlösenden Mitteln unterschieden. Medikamente, die den Hustenreiz unterdrücken, also hustenstillende Mittel, sollten Sie nur kurzfristig einsetzen, etwa vor dem Schlafen gehen, wenn der Husten Sie am Schlafen hindert. Der Hustenreiz hat die wichtige Funktion Schleim und Fremdkörper abzuhusten und sollte daher nicht (zu lange) unterdrückt werden. Schleimlösende Mittel helfen dabei den produzierten Schleim abzuhusten. Mit ihrer Hilfe wird das Sekret verflüssigt und kann von den Bronchien einfacher abtransportiert werden. Die Wirkung von Hustenmedikamenten ist wissenschaftlich nicht einwandfrei nachgewiesenBei kleinen Kindern empfiehlt es sich, auf hustenstillende und schleimlösende Medikamente zu verzichten. Zudem sollten Sie die beiden Mittel nicht miteinander kombinieren, da sie eine gegensätzliche Wirkung haben. In manchen Fällen kommt eine Kombination infrage, diese sollten Sie allerdings mit ihrem Arzt besprechen.
Behandlung einer akuten Bronchitis mit Antibiotika
Antibiotika können nur helfen, wenn die akute Bronchitis durch Bakterien ausgelöst wurde. Da sie aber meist von Viren verursacht wird, helfen Antibiotika nicht. Stattdessen können sie Nebenwirkungen wie Reizhusten zur Folge haben und werden daher bei einer akuten Bronchitis nicht empfohlen. Was können wir für Sie tun?
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