Die Diagnose Brustkrebs, ein bösartiger Tumor der Brustdrüse, ist schockierend. Auch damit verbundene familiäre, partnerschaftliche und berufliche Aspekte sind belastend. Hinzu kommen die Sorgen hinsichtlich der Nebenwirkungen bei medikamentösen und operativen Maßnahmen. In diesem Ratgeber finden Sie wichtige Details zur Behandlung, den Heilungschancen und der Nachsorge bei Brustkrebs.
Risikofaktoren für Brustkrebs
Brustkrebserkrankungen – Ärzte nennen sie auch Mammakarzinom – führen zu vielen Fragen. Ein wichtiger Teilaspekt sind die verschiedenen Risikofaktoren für dieses Krankheitsbild. Einige davon erfahren Sie nachfolgend.
Stellenwert des Lebensalters
Das Risiko für eine Brustkrebserkrankung beginnt auf niedrigem Niveau mit etwa 25 Jahren, nimmt dann aber kontinuierlich zu. Frauen über 50 sind bereits deutlich gefährdet. Am stärksten betroffen sind die über 60-Jährigen, die mehr als die Hälfte der Patientinnen ausmachen. Weltweit ist Brustkrebs die häufigste Tumorerkrankung von Frauen. Im Laufe des Lebens stellen die Ärzte bei etwa jeder achten Frau diese Diagnose. In Deutschland erkranken pro Jahr etwa 70.000 Frauen daran. Es gibt aber auch eine gute Nachricht: Die Heilungschancen sind durch die Früherkennung, erprobte Medikamente und moderne Therapiekonzepte inzwischen sehr hoch.
Können Risikofaktoren einen Brusttumor begünstigen?
Ja. Gleichzeitig bedeuten einzelne oder mehrere Risiken nicht grundsätzlich, dass sich ein Brustkrebs entwickeln wird. Potenzielle Risikofaktoren sind u. a.:
- früher Beginn der ersten Periode
- erste Geburt mit über 30 Jahren
- Kinderlosigkeit
- später Eintritt in die Wechseljahre
- älter als 50
- Östrogen- und Gestagen-Hormontherapie während der Wechseljahre und danach
- Übergewicht
Brustkrebs beim Mann
Was viele nicht wissen: Zwar gibt es auch Brustkrebs bei Männern, aber äußerst selten. In Deutschland sind es jährlich nur circa 700 Fälle. Der männliche Brusttumor wird meist spät entdeckt, wobei der Altersschwerpunkt mit etwa 70 Jahren leicht über dem der Frauen liegt.
Warnzeichen und Diagnose
Für alle Frauen ist es sehr wichtig, bei Brustkrebs die Anzeichen zu kennen. Auch wenn sich nicht hinter jeder selbst ertasteten Verhärtung ein Brusttumor verbirgt, ist Vorsicht geboten. Ob es sich dabei um eine harmlose Veränderung oder ein ernstes Krankheitssignal handelt, kann jedoch nur der Arzt oder die Ärztin feststellen.
Einen Brustkrebs erkennen
Brustkrebs hat einige Symptome, die äußerlich leicht festzustellen sind und frühzeitig auf eventuell bösartige Gewebeveränderungen hinweisen. Dabei sind es nicht Schmerzen, denn ein Mammakarzinom im Frühstadium ist normalerweise beschwerdefrei. Dafür liefert ein etwaiger Brustkrebs andere Hinweise, beispielsweise diese:
- Die Größe oder Form einer Brust hat sich verändert.
- In der Brust oder Achselhöhle ist beim Abtasten ein Knoten spürbar.
- Eine Brustwarze zeigt sekretartige Absonderungen.
- Die Brusthaut ist gerötet, schuppig und heilt schlecht.
- Eine Brustwarze oder eine kleinere Brusthautfläche zieht sich nach innen.
Gynäkologen empfehlen, diesen Selbsttest einmal monatlich durchzuführen.
Die ärztliche Diagnose
Bei auffälligen Stellen an der Brust ist zur weiteren Klärung ein Arztbesuch obligatorisch. Nur dort kann ein Verdachtsbefund sicher von harmlosen Veränderungen unterschieden werden. Meist geht der Arzt oder Ärztin dabei so vor:
- ausführliche Befragung zur bisherigen Krankengeschichte
- Tastuntersuchung
- Ultraschall
- Röntgen
- bedarfsweise Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
Wichtig zu wissen: Tumormarker bei Brustkrebs haben für die Diagnose nur eine geringe Bedeutung. Zur späteren Verlaufs- und Erfolgskontrolle bei der Krebsbehandlung sind sie hingegen sehr wertvoll. Informeiren Sie sich hier weiter über die Krebsvorsorge.
Behandlungschancen und Rehabilitation
Die Therapiekonzepte, Erfolgsaussichten und das Thema Reha sind oft recht umfangreich beschrieben. Übersichtlichere Erklärungen finden Sie hier.
Erfolgsaussichten
Die Erfolgschancen bei Brustkrebs und dessen Behandlung hängen von vielen Details ab. Dazu gehören beispielsweise:
- die Tumorgröße und seine Lage in der Brust
- Einflüsse von Hormonen (hormoneller Brustkrebs)
- Wachstumsfaktoren auf den Krebszellen, die deren Ausbreitung anregen
- bereits vorhandene Metastasen in anderen Organen
- inflammatorischer Brustkrebs (sehr aggressiv, führt schnell zu Metastasen)
- erneut auftretender Brustkrebs (Rezidiv)
- Eignung des Krebsgewebes für operative Maßnahmen wie die Mastektomie
Lässt sich ein frühzeitig diagnostizierter Tumor ohne bisherige Fernmetastasen vollständig entfernen, sind für diesen Brustkrebs die Heilungschancen sehr hoch.
Hat ein spät erkanntes Mammakarzinom bereits Metastasen gebildet, ist trotzdem noch eine Behandlung möglich. Eine vollständige Heilung gelingt allerdings nicht mehr.
Heilungsperspektiven
Da die Erfassungsquote früher Brusttumore inzwischen über 90 % liegt, sind die meisten dieser Fälle heute heilbar. Allerdings verhält sich der Brustkrebs in einem Punkt anders als viele sonstige Krebsformen: Er kann mitunter auch Jahre später erneut auftreten. Seit etwa zwei Jahrzehnten steigt bei Brustkrebs die Lebenserwartung kontinuierlich. Derzeit leben fünf Jahre ab dem Diagnosezeitpunkt noch 87 %, nach zehn Jahren noch 83 % der Patientinnen. Dank des Behandlungsfortschritts rechnen die Experten mit weiter ansteigenden Erfolgsraten.
Rehabilitation und Nachsorge
Rehamaßnahmen sollen helfen, möglichst rasch in den früheren Alltag zurückzufinden. Wichtige Bausteine sind psychische, soziale und körperbezogene Angebote. Hinzu kommt der persönliche Austausch in Selbsthilfegruppen. Parallel dazu erfolgt eine medizinische Nachsorgebehandlung. Sie stellt u. a. sicher, einen möglichen Rückschlag (Rezidiv) rechtzeitig zu erfassen und gezielt zu behandeln. Zusätzliche Hilfe leisten bedarfsweise die Krankenkassen. Neben Krankengeld unterstützen sie vorübergehend auch mit einer Haushaltshilfe.
Eigene Aktivitäten
Zugleich haben das allgemeine Wohlbefinden und ein wieder selbstbestimmter Tagesablauf einen hohen Stellenwert. Dazu gehören beispielshalber:
- regelmäßige Bewegung
- Phasen zum Ausspannen
- gelegentliche Lieblingsgerichte
- erholsamer Schlaf
- Treffen mit Freunden
- etwas Schönes unternehmen
Früherkennung und Vorsorge
Die Früherkennung beim Arzt als freiwillige Tastuntersuchung gibt es jährlich ab 30 Jahren. Die Kosten trägt die Krankenkasse. Umgangssprachlich nennt sich die Tastuntersuchung auch Brustkrebsvorsorge, was jedoch etwas missverständlich ist. Denn sie verhindert nicht, dass ein Brustkrebs entsteht. Sie ist aber äußerst wertvoll, um einen Tumor frühzeitig aufzuspüren. Ebenfalls freiwillig und kostenfrei ist das Mammografie-Screening. Es steht allen Frauen zwischen 50 und 69 Jahren zu, ab Juli 2024 auch bis zum 75. Lebensjahr.
Zusammenfassung
Brustkrebs ist eine bösartige Erkrankung, die von der Brustdrüse ausgeht. Die frühzeitigen Heilungschancen sind heute sehr gut. Um nach einer erfolgten Krebsbehandlung den Betroffenen die Rückkehr in den Beruf und Alltag zu erleichtern, helfen beispielsweise Rehakonzepte und Selbsthilfegruppen.
Auch Orbisana unterstützt diese Patientinnen mit Ratgebern zu Brustkrebs, zweckmäßiger Ernährung oder geeigneter Bewegung.
Was können wir für Sie tun?
Unser Kundenservice hilft Ihnen gerne weiter.
Wir sind für Sie montags bis freitags von 08-18 Uhr erreichbar. Kontaktieren Sie uns gerne per Mail, Chat oder über unser Kontaktformular.- kompetente Fachkräfte
- schnelle & unkomplizierte Bestellung