Zeigt das Fieberthermometer 38 °C oder mehr an, spricht man von Fieber. Welche Maßnahmen Fieber senken und wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten, erfahren Sie hier.

Inhalt
  1. Ab wann hat man Fieber?
  2. Was bedeutet Fieber für den Körper?
  3. So messen Sie Fieber richtig
  4. Fieber senken – Diese Möglichkeiten gibt es
  5. Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Lesedauer 10 Minuten
 

Ab wann hat man Fieber?

Die normale Körpertemperatur eines erwachsenen Menschen bewegt sich in einem Bereich zwischen 36 °C und 37,4 °C. Wird diese Temperatur überschritten, sprechen Ärzte von einer erhöhten Körpertemperatur. Steigt die Temperatur auf 38 °C oder mehr an, liegt Fieber vor, ab 39 °C hohes Fieber.
 

Was bedeutet Fieber für den Körper?

Der Körper reagiert mit dem Anstieg seiner Kerntemperatur, um sich beispielsweise besser gegen Krankheitserreger oder Autoimmun-Reaktionen wehren zu können. Die erhöhte Körpertemperatur beschleunigt Prozesse, um schädliche Einflüsse auf den Körper zu bekämpfen. Es handelt sich bei Fieber also um einen sehr wichtigen und natürlichen Vorgang mit dem Ziel, den Körper gesund zu halten.

Damit der Körper es schafft, die eigene Temperatur anzuheben, werden verschiedene Mechanismen in Gang gesetzt. So kurbelt zum Beispiel die Leber den Stoffwechsel an, damit mehr innere Wärme entsteht. Außerdem wird die Wärmeabgabe über die Haut reduziert, die bei steigender Temperatur zunächst blass und kalt wird. Dem Körper wird weiterhin suggeriert, dass er friert, was zu Schüttelfrost und vermehrter Wärmeproduktion der zitternden Muskulatur führt.

Eine erhöhte Körpertemperatur beeinflusst unsere Wahrnehmung und unser Wohlbefinden auf vielfältige Weise. Diese Begleiterscheinungen treten unter anderem in Verbindung mit Fieber auf:
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Schüttelfrost
  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsbeschwerden
  • Kopfschmerzen
  • Bewusstseinstrübung und Verwirrung
  • Schwindel, Übelkeit und Erbrechen
  • starkes Durstgefühl
  • allgemeines Krankheitsgefühl

Auch wenn Fieber für die Immunabwehr absolut notwendig ist, verursacht ein zu starker Anstieg der Körpertemperatur Schäden im Organismus. Im Extremfall drohen Blutgerinnsel, Kreislaufversagen und Organausfälle. Deshalb werden Hilfsmittel wie Medikamente oder Wadenwickel eingesetzt, um die Temperatur wieder auf einen niedrigeren Wert zu bringen. Es ist also sinnvoll, die Körpertemperatur im Krankheitsfall regelmäßig zu kontrollieren, um im Notfall rechtzeitig reagieren zu können.


Quelle: https://www.who.int/
 

So messen Sie Fieber richtig

Um Ihre Körpertemperatur zu messen, benötigen Sie ein Fieberthermometer. Für eine exakte Ermittlung der Körperkerntemperatur ist eigentlich eine Messung im Hypothalamus erforderlich, der sich im Zwischenhirn befindet und für die Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich ist. Da dieser Ort jedoch schwer zu erreichen ist, misst man die Temperatur stattdessen im Mund, im Ohr, in der Achselhöhle, in der Stirnmitte oder im After.

Die verschiedenen Körperteile sind unterschiedlich warm, weshalb Sie die Anzeige des Fieberthermometers immer in Abhängigkeit des Messortes interpretieren müssen. Eine genaue Darstellung möglicher Messergebnisse entnehmen Sie bitte der Schaugrafik.

Für die Fiebermessung im Darmausgang, in der Achselhöhle oder im Mund eignet sich ein Stabthermometer, für die Messung im Gehörgang oder an der Stirn ein Infrarotthermometer. Als sicherste Methode der Fiebermessung gilt die rektale Messung im After, da sie die geringsten Abweichungen durch Anwendungsfehler aufweist.

Je nach Messort und Art des Fieberthermometers läuft die Vorgehensweise der Fiebermessung etwas unterschiedlich ab. Beachten Sie die Hinweise in der Gebrauchsanweisung Ihres Messgeräts.
 
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Fieber senken – Diese Möglichkeiten gibt es

Es gibt verschiedene Wege, Fieber zu senken. Wirkstoffe wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder Ibuprofen sind zum Beispiel wirksame Mittel, die Sie rezeptfrei in jeder Apotheke erwerben können. Eine medikamentöse Behandlung ist jedoch nur eine Möglichkeit.

Auch bewährte Hausmittel können helfen, Fieber zu senken. In erster Linie sollten Sie nicht vergessen, ausreichend zu trinken. Durch das Fieber schwitzen Sie vermehrt und verlieren dadurch auch mehr Flüssigkeit als Sie es normalerweise tun würden. Trinken Sie also unbedingt viel, um Ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken.

Ein sehr sanftes und traditionelles Hausmittel gegen Fieber sind Wadenwickel, also lauwarme Tücher, die Sie um die Unterschenkel wickeln, um die Wärmeabgabe des Körpers zu unterstützen. Verzichten Sie jedoch auf Wadenwickel, wenn Sie frieren oder Schüttelfrost haben. Eine Alternative zu Wadenwickeln bilden Kühlbandagen, die bequem im Kühlschrank gelagert werden können und leicht anzubringen sind. Kühlbandagen gibt es nicht nur für die Beine, sondern auch für die Stirn und andere Bereiche des Körpers.

Solange das Fieber anhält, sollten Sie zwingend Bettruhe einhalten und Ihrem Körper die Zeit geben, die er braucht. Gehen Sie zu früh wieder zur Arbeit oder setzen sich auf andere Weise Stress aus, kann sich das negativ auf Ihren Krankheitsverlauf auswirken und Ihre Gesundheit im schlimmsten Fall dauerhaft gefährden. Trinken Sie Lindenblütentee oder Tee aus Schafgarbe, da diese fiebersenkend wirken und das Schwitzen fördern. Zu den fiebersenkenden Lebensmitteln gehören darüber hinaus Zwiebeln, Chili, Ingwer und warme (Hühner-)Suppe.
 

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Bei Erwachsenen gilt eine Körpertemperatur ab 39 °C als so bedenklich, dass eine ärztliche Untersuchung und gegebenenfalls Behandlung empfohlen wird. Einen Arzt sollten Sie vor allem dann aufsuchen, wenn das hohe Fieber länger als zwei Tage anhält oder über einen begrenzten Zeitraum immer wieder auftritt.

Achten Sie auch auf Ihre anderen Symptome und Ihren allgemeinen Zustand. Wenn eine bakterielle Infektionskrankheit die Ursache für das Fieber ist, muss diese unter Umständen mit verschreibungspflichtigen Antibiotika behandelt werden.
 
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