Der erste Schreck sitzt tief, ist jedoch meist unbegründet. Denn Blut im Stuhl ist oft harmlos. Da allerdings einige bedrohliche Magen-Darm-Leiden bis hin zu Krebs ebenfalls zu Blutspuren neigen, ist die medizinische Kontrolle stets angezeigt. Nur Ärztinnen und Ärzte überblicken, wie schwarzes, dunkelrotes oder helles Blut im Stuhl zu werten ist.

Nicht immer ist es allerdings Blut, das den Stuhl verfärbt. Insbesondere im Sommerhalbjahr bereichern Früchte und Lebensmittel wie Heidelbeeren, rote Trauben oder Rote Beete den Speiseplan. Farbveränderungen in der Toilettenschüssel bleiben danach nicht aus.

In diesem Ratgeber erfahren Sie die Ursachen von Blut im Stuhl. Ferner bekommen Sie Einblick in die Diagnoseverfahren, Behandlungsmöglichkeiten und bewährte Vorsorgemaßnahmen.


Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten 

Ob es sich um frisches Blut nach dem Stuhlgang handelt (Hämatochezie), als helles Blut im Stuhl vorliegt, dunkelrot oder schwarz gefärbt ist: Für Mediziner enthält es stets wichtige Anhaltspunkte für Auslöser und Therapieansätze.


Was sagt das Blut im Stuhl dem Arzt? 

Bedeutsam ist zunächst, ob das Blut den Exkrementen beigemischt oder zum Beispiel streifenförmig darauf verteilt ist. Relevant ist außerdem die Blutungsneigung, das heißt die Tendenz zu häufigen oder anhaltenden Blutungen. Gelegentlich sind auf dem Kot auch geleeartige Blutspuren zu erkennen. Obendrein kann das Blut schwarz erscheinen und zu einem sehr unangenehm riechenden Teerstuhl führen. Ergänzend achten die Mediziner auch darauf, ob der Toilettenbesuch bei Blut im Stuhl mit oder ohne Schmerzen verläuft.

All diese Erscheinungsformen von Blut im Stuhl erlauben Rückschlüsse auf mögliche Blutungsquellen. Denn diese reichen immerhin vom Darmausgang (Anus) über die Hämorrhoiden, den Dick- und Dünndarm bis hinauf zu Magen und Speiseröhre.


Ursachen von Blut im Stuhl 

Blut im Stuhl mit und ohne Schmerzen betrifft deutschlandweit rund 13 Millionen Menschen. Sie quälen sich mit häufigen, aber auch weniger bekannten Ursachen, zum Beispiel:

Hämorrhoiden: Als blutgefüllte Gewebepolster sitzen Hämorrhoiden direkt am Darmausgang und dichten ihn ab. Verstopfungen oder Durchfälle reizen die Außenhaut der Hämorrhoiden. Frisches Blut nach dem Stuhlgang und Juckreiz sind die Folgen.

Analfissuren: Das sind schmerzhafte, schwach blutende Schleimhautrisse am Po-Ausgang. Schuld ist meist starkes Pressen beim Stuhlgang. Fissuren heilen größtenteils von selbst wieder ab.

Magen-Darm-Geschwüre: Sie zählen zu den häufigsten Ursachen für Magen-Darm-Blutungen. Das Blut ist dunkel bis schwarz und riecht sehr unangenehm (Teerstuhl). Oft ist eine bakterielle Infektion beteiligt (Helicobacter pylori). 

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen: Typische Krankheitsbilder betreffen den Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa. Neben Blut im Stuhl prägen weitere Beschwerden wie starke Durchfälle und Bauchschmerzen diese Entzündungsform. 

Darmpolypen: Das sind zunächst kleinere Wucherungen der Dickdarmschleimhaut. Sie sind überwiegend gutartig, bergen jedoch auch das Risiko für Darmkrebs in sich. Werden sie größer, bluten sie manchmal und färben den Stuhl rötlich. Nicht immer ist dieses Blut sichtbar (okkultes Blut). 

Divertikelkrankheit: Zunächst harmlose Ausstülpungen der Darmwand (Divertikel) verursachen gelegentlich Beschwerden wie Blähungen, Durchfälle oder Verstopfungen. Entzünden sich die Divertikel, bildet sich mitunter dunkelrotes und mit Schleim vermischtes Blut im Stuhl.

Infektionen: Infektionen mit Blut im Stuhl bis hin zur Magen-Darm-Grippe haben viele Ursachen. Neben den Bakterien Helicobacter und Campylobacter sind auch Noro- und Rotaviren typische Infektionsquellen.


Medikamente und deren Fehlanwendung: Auch diverse Arzneimittel gehören bei Blut im Stuhl zu den Ursachen, wenn deren Einnahme längerfristig erfolgt. Missbrauchsgefährdet sind zudem Personen, die regelmäßig zu Schmerzmedikamenten wie Ibuprofen oder ASS (Acetylsalicylsäure) greifen.


Behandlungsmöglichkeiten 

Angesichts der vielfältigen Ursachen sind auch die Therapiekonzepte breit aufgefächert: Für noch unproblematische Hämorrhoiden oder Fissuren reichen passende Verhaltensregeln beim Stuhlgang, zweckmäßige Körperpflege und teils reines Abwarten. Bei ernsteren Beschwerden wie Magengeschwüren stehen beispielsweise Magensäurehemmer zur Verfügung. Sind die Erkrankungen allerdings bösartig, führt oft an einer Operation oder einer Chemotherapie kein Weg vorbei.

Wann ist ein Arztbesuch angesagt? 

Spätestens, wenn Sie wiederholt Blut im Stuhl bemerken, ist eine Arztkonsultation ratsam. Ihre Hausarztpraxis ist als erste Anlaufstelle die richtige Wahl. Bei Bedarf erhalten Sie dort eine Facharztüberweisung für weitergehende Untersuchungen.


Die Diagnostik 

Verschiedene Untersuchungstechniken klären bei Blut im Stuhl die Ursachen. Dazu eine kurze Übersicht:
  • Die ausführliche Patientenbefragung (Anamnese) liefert erste wichtige Hinweise.
  • Eine körperliche Untersuchung erfasst Hämorrhoiden oder Analfissuren, die zu frischem Blut im Stuhl (Hämatochezie) führen.
  • Vermutet der Arzt auch okkultes Blut, helfen Laboranalysen von Stuhlproben weiter.
  • Für Detailuntersuchungen steht die Endoskopie zur Verfügung (Magen- und Darmspiegelung). Damit sind schon während der Diagnose teils erste Behandlungsschritte möglich.
  

Früherkennung bedrohlicher Darmerkrankungen 

Kassen- und Ärztesprecher weisen immer wieder darauf hin, die kostenlosen Untersuchungen zur Darmkrebs-Früherkennung wahrzunehmen. So sind sie geregelt:

Auf einen jährlichen Stuhltest, der okkultes Blut erfasst, haben Männer und Frauen zwischen 50 und 54 Jahren Anspruch. Alternativ steht Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren eine Darmspiegelung zu. Bei unauffälligem Befund ist nach zehn Jahren eine kostenfreie Wiederholung erlaubt.


Eigene Vorsorge gegen Blut im Stuhl 

Mit kleineren Anpassungen Ihres Lebensstils schaffen Sie es, das Risiko für Blut im Stuhl deutlich zu senken. Die Ernährung spielt dabei eine wesentliche Rolle:
  • Mit viel Obst und Gemüse reduzieren Sie die Gefahr für Magen- oder Darmkrebs.
  • Etwas weniger Fleisch und Wurst dienen auch Ihrer Gesundheit.
  • Ballaststoffreiche Ernährung, beispielsweise mit Vollkornprodukten, unterstützt Ihre Verdauung.
  • Meiden Sie fettreiche Speisen, damit Sie weniger Magensäure produzieren. Denn die fördert Sodbrennen und Magengeschwüre.
  • Auch Alkohol und Nikotin steigern die Ausschüttung von Magensäure. Ideal wäre der Verzicht.
 

Fazit

Blut im Stuhl kann durchaus harmlos sein. Für Laien ist das Gefährdungspotenzial jedoch nicht ersichtlich. Selbst bei einmaliger oder seltener Blutung ist daher ein Arztbesuch ratsam. Haben Sie Blut im Stuhl oder versorgen daran erkrankte Angehörige, finden Sie bei Orbisana unter anderem die Themen wie Hautpflege, Einlagen oder Literatur für eine gesunde Ernährung.
 

Häufige Fragen zu Blut im Stuhl

Wann ist Blut im Stuhl bedenklich?

Blut im Stuhl ist zunächst ein klares Warnsignal, das auch von ernsten Krankheiten wie Magengeschwüren oder gar Krebs herrühren kann. Die ärztliche Abklärung ist immer angebracht, auch wenn Sie keine weiteren Beschwerden haben.

Bestehen Unterschiede für Blut im Stuhl beim Mann und Blut im Stuhl bei Frauen?

Im Großen und Ganzen nicht. Es gibt zwar gynäkologische Ursachen für Blut im Stuhl bei Frauen, die aber kaum vorkommen. Blut im Stuhl beim Mann ist ebenfalls selten. Gelegentlich tritt dieses Symptom bei Prostata- oder Harnröhrenkrebs zutage.

Was bedeutet Blut im Stuhl von Babys?

Für Säuglinge ist das nicht ungewöhnlich. Oft nehmen sie beim Stillen aus Rissen in der Brustwarze geringe Blutanteile auf, die sich später als Blut im Stuhl des Babys zeigen. Ebenso führen harter Stuhlgang oder Durchfälle zu Fissuren der noch sehr empfindlichen Darmschleimhaut.