Muskelschmerzen (Myalgien) sind Schmerzen im Muskel und aus den Muskeln. Muskeln sind aus verschiedenen Bündeln aufgebaut, in einer Muskelfaser zusammengefasst und von Bindegewebe umhüllt. Sie sind mit ihrem Ursprung und Ansatz mit einem Knochen verbunden. Wenn sie sich zusammenziehen, kontrahieren sie sich und es kommt zu einer Bewegung.
 

Wann kommt es zu Muskelschmerzen?

Ursächlich für Muskelschmerzen können Verletzungen des Muskels sein, Erkrankungen, die den Muskel beeinträchtigen, und Krankheiten, bei denen Muskelschmerzen als Begleitsymptom auftreten.
 

Überbelastung 

Zu hohe oder ungewohnt fordernde Belastung kann zu einem nach der Aktivität auftretenden Schmerz der Muskulatur v. a. in den Armen und Beinen führen. Eine Sonderform davon ist der Muskelkater, bei dem es zu winzigen Einrissen in der Muskulatur kommt und daraufhin zu punktuellen kleinen Entzündungen, die einige Stunden/Tage später zu den typischen Schmerzen eines Muskelkaters führen.
 

Verletzungen 

Muskelverletzungen wie Muskelfaserrisse oder Zerrungen können zu Schmerzen direkt in der Muskulatur führen. Nach Stürzen und Unfällen sowie falschen Bewegungen beim Sport können diese Verletzungen auftreten. Sie sind häufig sehr schmerzhaft, heilen aber nach kurzer Zeit selbstständig ab.
 

Muskelkrämpfe

Dies sind häufig nachts oder beim Training auftretende, sehr schmerzhafte, krampfartige Schmerzen in einem Muskel, die nur langsam besser werden. Der Muskel zieht sich plötzlich zusammen, entspannt sich aber nicht wieder. Ursache kann eine verminderte Durchblutung der Muskulatur und damit ein gestörter Mineralstoffwechsel im Muskel sein. Zugrunde liegt häufig ein Magnesiummangel. Auch ein ausgeprägter Eisenmangel kann Muskelkrämpfe verursachen. Bei diesen Krämpfen kann Dehnen der Muskulatur und leichtes Massieren helfen.
 

Verspannungen

Falsche Haltung, Stress, fehlender sportlicher Ausgleich und eine nichtergonomische Arbeitshaltung sind Gründe, die zu einer chronischen Verspannung der Schulternackenmuskulatur und damit Schmerzen der Muskeln im Übergang Hals- zur Brustwirbelsäule führen können. Die Muskulatur ist verhärtet, druckschmerzhaft und die Schmerzen können in die Schultern und Oberarme bis in die Finger ziehen und auch Kopfschmerzen auslösen. Diese Art von Schmerzen kann entlang der gesamten Wirbelsäule am Rücken vorkommen, am häufigsten aber im Nackenbereich.
 

Muskelschmerzen als Begleitsymptom von Erkältungskrankheiten

Erkrankungen der oberen Atemwege wie Grippe oder auch Corona können neben den allgemeinen Symptomen auch zusätzlich zu Muskelschmerzen führen. Diese können am Anfang der Infektion auftreten oder auch durchgehend vorhanden sein. Dabei kann es zu Muskelschmerzen am ganzen Körper kommen. Oft klingen sie vor Ausheilung der Erkrankung wieder ab. Wenn die Beschwerden auch über die Corona-Infektion hinaus bestehen bleiben, kann dies aber ein Hinweis auf Long-Covid sein. Falls Sie den Verdacht haben, davon betroffen zu sein, sollten Sie dies über Ihren Hausarzt abklären lassen.
 

Fibromyalgie

Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, für die eine Schmerzhaftigkeit der Muskulatur am ganzen Körper und in allen Arten von Muskeln charakteristisch ist. Typisch für diese Erkrankung ist ein Einbeziehen aller Muskeln mit ständig bestehenden Schmerzen der Muskeln und Sehnenansätze. Weitere Symptome sind Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Leistungsabfall und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Ursachen sind noch nicht ausreichend erforscht. Vermutet werden neben einem zusätzlichen Magnesiummangel die Auslösung durch Stress, Störungen im Serotonin-Stoffwechsel und eine genetische Veranlagung.
 

Muskelerkrankungen

Es gibt rheumatologische oder neurologische Erkrankungen, die in der Pathologie der Muskeln begründet sind und die (muskelkaterartige) Schmerzen auslösen können. Dazu gehören z. B. die Polymyositits, eine seltene Autoimmunerkrankung, die die Muskulatur betrifft, oder die Polymalgia rheumatica, bei der es zu Entzündungen der Muskeln kommt. Viele neurologische Muskelerkrankungen gehen zeitgleich mit einer Schwäche der Muskulatur und Muskelschwund einher.
 

Bestes Mittel gegen Muskelschmerzen: Was hilft bei Muskelschmerz? 

Bei zugrundeliegenden Erkrankungen ist es zunächst sinnvoll, diese ausreichend zu behandeln. Die Muskulatur selbst spricht gut auf entspannende Wärme sowie leichte Massagen und ggf. Dehnung an. Schmerzmittel können bei ausgeprägten Schmerzen helfen, die Symptome zu lindern. Bei einer Erkältung oder Grippe helfen zusätzlich Inhalationen, Tee, Ruhe und Reduktion von Stress und Belastung.
 

Wann mit Muskelschmerzen zum Arzt?

Normalerweise sind Muskelschmerzen selbstlimitierend, das bedeutet, sie gehen nach einer Weile von selbst wieder zurück und sind für sich allein genommen erst einmal kein Grund, einen Arzt aufzusuchen. Wenn sie allerdings sehr lange, also mehrere Tage und Wochen, unverändert bestehen oder sehr ausgeprägt sind, sollte zunächst der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser wird entscheiden, ob die Schmerzen orthopädisch, neurologisch oder internistisch behandelt werden müssen, und im Verlauf ggf. zu weiteren Fachärzten überweisen. Für viele Arten von Muskelschmerz ist aber auch der Orthopäde der richtige Ansprechpartner.
 

Muskelschmerzen vorbeugen

Da Nährstoffmangel ein Auslöser von Muskelschmerzen und Muskelkrämpfen sein kann (insbesondere Magnesium und Eisen), sollte auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden. Bei sportlicher Belastung kann es durch Verlust von Flüssigkeit zu einem Elektrolytmangel kommen. In diesem Fall sind ggf. isotonische Getränke empfehlenswert und die Zufuhr von Magnesium sinnvoll. Ein Nährstoffmangel sollte möglichst vermieden werden. Regelmäßige Bewegung und Training sowie Dehnung vor sportlicher Betätigung beugen Muskelkater und Verletzungen der Muskeln vor.
 
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