Wann sollte man eine parenterale Ernährung geben?
Es sollte so lange wie möglich versucht werden, den Patienten enteral bzw. oral zu ernähren. Erst wenn dies nicht mehr funktioniert, z. B. bei Erkrankungen des Verdauungstraktes, sollte die parenterale Ernährung als Möglichkeit erwogen werden.Indikationen können u. a. sein:
- Darmverschluss
- Bauchspeicheldrüsenentzündungen
- Bestimmte Krebserkrankungen des Verdauungstraktes
- Postoperativ nach umfangreichen Operationen in diesem Bereich, um dem Magen oder Darm zunächst eine Entlastung zu gewährleisten
- Entzündungen im Darmbereich
- Nach schweren Verletzungen
- Hohe Flüssigkeitsverluste durch heftigen Durchfall oder Erbrechen, bevorzugt bei Patienten, die auf Flüssigkeitsmangel besonders heftig reagieren können (wie kleine Kinder oder alte Menschen)
Das Ziel der parenteralen Ernährung ist die kurz- bis mittelfristige Ernährung Erkrankter unter Schutz des Magens oder Darms zur Verbesserung des Gesundheitszustandes.
Welche Arten der parenteralen Ernährung gibt es?
Man unterscheidet zwei verschiedene Arten:
1. Totale parenterale Ernährung: Der Patient erhält seine kompletten notwendigen Kalorien und Nährstoffe ausschließlich über Infusionslösungen, die über eine Vene gegeben werden.
2. Ergänzende parenterale Ernährung: Der Patient bekommt nur einen zusätzlichen Anteil seiner Nährstoffe über die Vene.
Vor- und Nachteile parenteraler Ernährung:
Pro: Es handelt sich um eine Ernährungsform, die schnell und problemlos umsetzbar ist. Patientinnen und Patienten erhalten alle notwendigen Nährstoffe und die intravenöse Ernährung kann so eine Zeitlang durchgeführt werden. Die parenterale Ernährung über einen Port ist auch zu Hause durchführbar.
Contra: Es ist keine geeignete Methode, um einen Menschen dauerhaft zu ernähren. So können insbesondere die Venenkanülen und ein ZVK (zentralvenöser Venenkatheter) nur wenige Tage genutzt werden. Außerdem können nur bestimmte Infusionslösungen verwendet werden und die Laufzeit liegt bei zwölf oder mehr Stunden.
Was ist der Unterschied zwischen parenteraler und enteraler Ernährung?
Parenteral bedeutet „unter Umgehung des Magen-Darm-Systems“. Die parenterale Ernährung wird über einen Zugang direkt in die Vene gegeben, dagegen erfolgt die enterale Ernährung über eine im Magen-Darm-Trakt liegende Sonde. Die enterale Ernährung wird hier genauer erklärt.Durchführung der parenteralen Ernährung
Es können Armvenen (als intravenöse Ernährung), ein zentraler Venenkatheter z. B. am Hals oder auch ein Portkatheter für den Zugang benutzt werden. Es hängt von der Art der Infusionslösung ab, über welchen Zugang diese gegeben werden kann. Meist kommen 3-Kammerbeutel, selten 2-Kammerbeutel zum Einsatz, in denen sich die Nährstofflösungen befinden.Komplikationen und Nebenwirkungen der parenteralen Ernährung
Das Risiko für Reizungen der Venen und bakterielle Infektionen ist hoch. Deswegen ist die Einhaltung einer peniblen Hygiene sehr wichtig. Außerdem kann es aufgrund einer nicht an den Patientenbedarf angepassten Nährstofflösung zu Mangelerscheinungen kommen. Bei zu schneller Gabe der Lösung können Übelkeit und Erbrechen auftreten.
Dauer der parenteralen Ernährung
Prinzipiell besteht keine zeitliche Beschränkung für eine parenterale Ernährung über einen Port. Allerdings sollte zeitnah versucht werden, die Betroffenen wieder auf eine enterale Ernährung umzustellen, weil dabei die Risiken von Infektionen geringer sind und die Akzeptanz besser ist.Orbisana Healthcare berät Sie gerne zu diesem komplexen Thema persönlich und individuell.
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